„Grenzenlose Edition seiner Selbst“
- Rut Bantay
- 7. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. März
John Williams kennen wir alle gemeinhin als den größten Filmmusikkomponisten aller Zeiten(!), der für solch populäre Blockbuster wie Star Wars, Harry Potter, Indiana Jones u.v.m. die eingängigen, wie phänomenalen Melodien geschrieben hat. In unseren Konzerten morgen und am Sonntag spielen wir sein Cellokonzert, welches für und auch im Austausch mit dem befreundeten Cellisten Yo-Yo Ma entstanden ist. Vielleicht weil man (ich) dachte, seine Musik wäre ja eigentlich so vertraut, war ich gestern bei der ersten Probe mit diesem Stück doch überrascht. Es klingt „so anders als gedacht“, die vier Sätze sind auch unglaublich verschieden: da gibt es als quasi Einleitung kadenzartiges, einen Blues, der die neblige Stimmung einer Jazzkneipe aufgreifen könnte im Folgenden, als dritten Satz ein virtuoses Scherzo und zuletzt im wunderbar kantablen vierten Satz „Song“, viele Möglichkeiten, das zu tun, was meiner Meinung nach das Cello besonders gut vermag zu tun: zu singen. Williams selbst sagte über diesen Schlussteil: „Als ich über das Finale des Konzerts nachdachte, war mir immer bewusst, dass die Fähigkeit von Yo-Yo [Ma], sich persönlich und sogar privat mit jedem Einzelnen in seinem Publikum zu „verbinden“, eine der größten seiner Fähigkeiten ist. Deshalb habe ich in „Song“, dem Finale des Konzerts, versucht, lange lyrische Linien zu schaffen, die dem Cello die Möglichkeit geben, das Publikum in einer klaren und direkten Art und Weise anzusprechen.“
Unser Solist Eckart Runge meistert dies auch auf wunderbare Art: endlose Linien zu gestalten und dabei mit und für uns alle auf und durch das Cello zu sprechen und zu singen.

Als Überschrift oben habe ich diesen Satz aus dem wieder sehr empfehlenswerten, aktuellen Podcast „Klassik Ultras“ von unseren Mitarbeiterinnen der Öffentlichkeitsarbeit, Catharina Waschke und Judith Oppitz, zu unserem Abo-Konzert aufgeschnappt und sogleich geklaut. Die Folge möchte ich hier auch unbedingt zum Anhören verlinken: https://klassik-ultras.podigee.io/42-new-episode
Ich oute mich als großer Fan dieser unterhaltsamen, immer informativen, dabei aber total locker-luf(s)tigen Hör-Reihe, die für mich einfach meine Vorbereitung auf unsere Abo-Konzertabende komplettiert. Ja, vielleicht trifft das Cellokonzert von Williams zunächst nicht die erste Hörerwartung, aber es lohnt sich, sich darauf einzulassen und vielleicht den Meister der Filmmusik nun ganz „absolut“ kennenzulernen!
Viel Freude beim Hören des Podcasts und der Musik!
Ihre Rut Bántay
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