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Grüße aus den zweiten Geigen

  • stellasykora
  • 23. März 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Da meine liebe Kollegin Rut diese Woche frei hat und deswegen nicht über dieses schöne Projekt berichten kann, dachte ich mir, ich versuche mich mal an einem kleinen Besuchsbeitrag.

Diese Woche stand ein eindrückliches Programm auf unserem Spielplan, geleitet von dem Geiger Kolja Blacher, der gleichzeitig als Solist und Dirigent gefordert war. Zu dem waren wir zum ersten Mal im wunderschönen Stadttheater von Amberg zu Gast, ein kurioses, wunderschönes Kleinod unter den mir bekannten Sälen, wurde doch in eine ehemalige gotische Klosterkirche ein klassizistisches Rangtheater eingebaut. Auch die Innenstadt selbst ist zauberhaft und so war die Pause zwischen Ankunft und Anspielprobe kurzweilig und lecker. Ich mag die sogenannten Abstecher-Konzerte mit Übernachtung ja sehr, man lernt immer wieder neue Konzertorte kennen,kann entweder ganz für sich sein oder mit befreundeten Kollegen nach dem Konzert zusammensitzen und sowohl tiefgründige als auch sehr unterhaltsame Gespräche führen.

Doch zurück zum Programm: das "Concerto funébre" für Geige und Streichorchester von Karl Amadeus Hartmann war, denke ich, sowohl für uns Spieler und den Solisten als auch das Publikum das herrausforderndste Stück des Abends. Geschrieben nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen hat es leider nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Es lässt einen ratlos über das Grauen und Entsetzen der Welt zurück, tief bewegt, nachdenklich und auch traurig. Doch zum Glück kam danach die wunderbar leichte 88. Sinfonie von Josef Haydn und nach der Pause Beethovens Achte. Beides Werke, die einen beglückt und beschwingt zurück lassen(wenn auch mit schmerzendem Oberarm, wenn man in der zweiten Geigengruppe spielt..). Das ist doch das wunderbare an Musik: sie kann uns die Grausamkeiten der Welt zeigen und dann doch wieder die Stimmung wie ein erster Frühlingssonnentag heben. In diesem Sinne wünsche ich eine schöne Osterzeit!

Ihre Stella Sykora


 
 
 

1 Comment


Guest
Mar 23, 2024

Wunderbar geschrieben! 👏🏻 auch wenn es mal erholsam sein kann „frei“ zu haben, so bin ich fast etwas traurig, nicht in Amberg dabei gewesen zu sein. Und: welch ein schöner Saal! Rut

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