Unser drittes Konzert für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen fand heute als eine von mehreren verschiedenen Veranstaltungen innerhalb der „Woche der Demenz“ in Ludwighafen und zum ebenfalls heutigen „Weltalzheimertag“, wieder im Saal unserer Philharmonie statt. Seit letzten Montag und noch einschließlich morgen konnte und kann man unterschiedliche Vorträge rund um das Thema Demenz hören, es gab die Möglichkeit eine Tagespflegeeinrichtung kennenzulernen oder weitere Informationsveranstaltungen oder Workshops zu besuchen.
Auch heute wurde unser Konzert wieder sehr gut angenommen, viele Gesichter im Publikum habe ich gleich wiedererkannt, denn nicht wenige waren heute tatsächlich auch schon das dritte Mal dabei. Unsere Initiatorin und Organisations-„Chefin“ Miriam Tressel hatte auch dieses Mal wieder jemand Externes vom Fach für eine kleine „Sitz-Gymnastik“ bzw. Bewegungsübungen zum bekannten Schlager „Que sera“ eingeladen.
Unter der Leitung unseres temperamentvollen Sologeigers Frieder Funk spielte wieder das Salonensemble mit Johanna Durczok, Alexandra Obermeier, Wolfgang Güntner und Soyun Choi, erweitert um einen weiteren Klarinettisten Matthias Weimbs und mir am Cello, verschiedenste bekannte Melodien und Schlager aus Operette, Klassikern wie dem ungarischen Tanz von Johannes Brahms, Tango, Walzer und Märsche. Ein sehr wichtiger Bestandteil des Konzertprogramms stellt die Möglichkeit dar, als Publikum zu partizipieren, wie gerade beschrieben über angeleitete Bewegungen oder mitzusingen wie bei dem Volkslied „Die Gedanken sind frei“. Aber auch bei den wunderschön feinfühlig von Viola Elges vorgetragen Liedern „Vilija Lied“ von Franz Lehár oder „Caro mio ben“ von Giordano, hörte man die oder den einen oder anderen fleißig mitsummen. Überhaupt: zum ersten Mal war ich heute spielenderweise auch mit im Saal und konnte nun ganz unmittelbar die wunderbare und gelöste Stimmung erleben. Unter der kurzweiligen Moderation von meinem Kollegen Jochen Keller tauten einige Konzertbesucher richtiggehend auf und aus dem Augenwinkel konnte ich beim Strauß Walzer sogar ein ganz mutiges Tanzpaar sehen.
Beschwingt ging es anschließend runter ins Foyer zu Kaffee, Kuchen und anregenden Gesprächen.
Heute gab es für alle Konzertbesucher ein kleines „Erinnerungs-mit-Gebsel“ in Form einer Mini-Spieluhr: dreimal dürfen Sie raten, welche Melodie erklingt, wenn man daran kurbelt…
Das war nun aber mitnichten die letzte Veranstaltung an diesem Wochenende: als Schlusspunkt zur Woche der Demenz gibt es morgen Vormittag unter vorheriger Anmeldung die Möglichkeit im zur Philharmonie benachbarten Wilhelm-Hack-Museum an einem Kunstangebot, „Gemeinsam kreativ“, teilzunehmen oder aber, Sie kommen einfach wieder zu uns und verbringen mit uns „den schönsten Tag ihres Lebens“ (*) bei unserem Tag der offenen Tür:
[(*)Anm. der Redaktion: ein Gast unseres jährlichen „Tag der offenen Tür“ hat diesen Satz beim letzten Mal wirklich so formuliert: großartig!👏🏻 ]
Jedenfalls freue ich mich auch schon sehr, Sie, liebes Publikum, morgen bei der öffentlichen Orchesterprobe oder gar spielenderweise im Mitmachorchester, unten im Foyer oder in unserem benachbarten Klangreich zu treffen.
Einen schönen Abend und bis gleich,
Ihre Rut Bantay
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