Neue Gesichter - der Nächste bitte: Matthias Weimbs
- Rut Bantay
- 5. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Wie, Sie meinten, die Vorstellungsrunde wäre jetzt bereits abgeschlossen? Weit gefehlt, es geht erst „richtig“ los und also weiter: heute mit dem sympathischen, neuen Kollegen an der zweiten Klarinette, bzw. auch mit Bassklarinette. Zur fachlichen Erklärung: im Normalfall spielt Matthias Weimbs innerhalb der Klarinettengruppe im Orchester die Zweite; für diese Position gibt es noch eine weitere Kollegin, die vorrangig aber auch unsere Bassklarinettistin ist. Sollte Sie nicht eingeteilt sein für ein Projekt und ist dennoch eine Bassklarinette erforderlich, kann diese Stimme auch unser Kollege, der heute glücklich und reibungslos seine Endabstimmung hinter sich gebracht hat, spielen. Dazu muss er dann nämlich das Instrument zur mindestens doppelt so großen und tieferen Bassklarinette wechseln. Hier zum Kennenlernen aber zunächst ein paar „Eckdaten“ zur Person:

Matthias Weimbs wurde 2001 im Rheinland geboren und begann im Alter von sieben Jahren mit dem Klarinettenspiel.
Seit 2020 studiert er Klarinette im Bachelor in der Klasse von Prof. Kilian Herold und Prof. Anton Hollich an der Hochschule für Musik Freiburg. Desweiteren studiert er dort Musikphysiologie im Minor (Nebenfach) bei Prof. Dr. Dr. Claudia Spahn.
Erste Orchestererfahrungen sammelte er als Mitglied der Jungen Bläserphilharmonie NRW, dem Sinfonischen Blasorchester Tomburg Winds und der Jungen Oper Baden-Württemberg; daraufhin schlossen sich in den letzten beiden Spielzeiten Orchesterpraktika, zunächst im Philharmonischen Orchester der Stadt Freiburg und anschließend im SWR Symphonieorchester, wo Matthias auch die Rolle der Bassklarinette im Orchester kennenlernen durfte, an. Seit September 2024, also mit Beginn dieser Saison, ist er nun 2. Klarinettist und Bassklarinettist bei uns, in der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.
Sein solistisches Debüt gab er 2023 im Rahmen der „Weimar Master Classes“ mit seinem Kommilitonen Jakob Plag, von dem auch dieses wunderbare „aus-dem-Moment-heraus“-Künstlerfoto stammt. Aufgeführt haben die beiden Mendelssohns 2.Konzertstück für Klarinette und Bassetthorn mit der Jenaer Philharmonie. Im vergangenen Jahr spielte Matthias Mozarts Klarinettenkonzert gemeinsam mit dem Neusser Kammerorchester im Neusser Zeughaus und in der Pfarrkirche St. Peter, Zülpich, mit dem dort ansässigen Collegium Instrumentale.
Wichtige Impulse erhielt er unter anderem bei Meisterkursen von Charles Neidich, Sharon Kam, Wenzel Fuchs, Sebastian Manz, Nicolas Baldeyrou, Christoffer Sundqvist, Johannes Peitz und Matic Kuder.
Außerdem ist Matthias Weimbs Stipendiat der Musikerförderung des Cusanuswerks.
Und ja, keiner kommt an dem Fragenkatalog vorbei, aber auch auf diesen hat sich unser neuer Kollege, mit dem ich übrigens bereits am Tag der offenen Tür im September letzten Jahres, damals als ganz neuer Neuzugang beim Salonensemble in verschiedensten Stilrichtungen von Walzer über Polka bis Tango tanzen, äh musizieren durfte, wunderbar eingelassen. Die Antworten hat Matthias mit Einfallsreichtum, Bravour und intellektueller Sorgfalt niedergeschrieben:
Hast du ein Hobby oder eine Leidenschaft neben der Musik?
„Im letzten Jahr habe ich als Ausgleich zur Musik und zum Orchesteralltag das Schwimmen für mich entdeckt. Durch die Bewegung im Wasser und die bewusste Zeit abseits von Musik, Nachrichten und Erreichbarkeit kann ich richtig gut abschalten. Außerdem genieße ich es sehr zu kochen oder mich mit Kolleg*innen zu Karten- und Gesellschaftsspielen oder auch „Mario Kart“-Abenden zu treffen.“
Was gefällt dir am Orchesterspiel?
„Ich finde es immer wieder ganz besonders, wenn Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu musizieren. Dabei spielen Alter und Herkunft der Musizierenden keine Rolle. Die Hauptsache ist, dass alle als Teamplayer an einem Strang ziehen. Ich finde es sehr faszinierend zu erleben, wie sich aus vielen individuellen Stimmen ein großer Klang zusammensetzt. Die Energie, die dabei zustande kommt, finde ich atemberaubend und noch beeindruckender finde ich es, wenn sich diese Energie und vor allem die Freude an der Musik auch auf das Publikum überträgt. Den Zuhörer*innen durch die Musik eine Freude zu bereiten, empfinde ich als besonders sinnstiftend am Orchesterspiel.“ (Wow, so eine tolle Antwort: da gebe ich Dir zu 100% meine Zustimmung! Ja, die Kraft der Musik und der Klangsprache eines Werkes ist manchmal fast greifbar auf der Bühne zu spüren und wenn es nicht zu abgedunkelt im Saal ist, kann man die Übertragung dieser fast unmittelbar an der Reaktion, oder ja, auch wiederum die Energie aus dem Publikum zurückgespiegelt wahrnehmen; dies zumindest bei uns Streichern, die doch im Vergleich sehr weit vorne an der Bühnenkante platziert sind. Ich genieße es in solchen Momenten auch mal den Blick zu Ihnen, liebes Publikum, schweifen zu lassen.)
Gefällt dir etwas an Ludwigshafen?
„An Ludwigshafen und der umliegenden Metropolregion gefällt mir vor allem das große kulturelle und auch kulinarische Angebot, sowie die Internationalität. Es gibt viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen und tolle Orte, an denen man sich gemeinsam mit den netten Kolleg*innen verabreden kann. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken.“
Was ist dein Lieblingsgetränk?
„Mit einem guten Cappuccino kann man mir vor allem nachmittags eine echte Freude machen. Ich trinke eigentlich nicht viel Kaffee, aber wenn, dann gerne einen Guten. Nach einem gelungenen Konzert und in netter Gesellschaft genieße ich auch gerne mal ein kühles Bier. Ich probiere in dieser Hinsicht gerne Neues, freue mich aber auch immer, wenn es hier in der Pfalz sogar mal ein altbekanntes Kölsch gibt. Das schmeckt mir als Rheinländer, trotz der Nähe zum schönen Pfälzer Wein, immer noch besonders gut.“ (Anm. d. Red.: wo hast Du denn so eins hier gefunden? Und wenn die halt nicht so klein wären… meine Empfehlung: bayerisches Bier - Obacht Lokalpatriotismus! gibts auch 0,5-1l😉)
Na dann, darauf Prost und Willkommen! Vielen lieben Dank für‘s Mitmachen, Fragen beantworten und bis bald auf dem nächsten Energielevel oder der Bühne, Matthias!
🍻*kling
Herzliche Grüße, Rut
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