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  • AutorenbildDaniel Kroh

„Quadruple-Hattrick“

Aktualisiert: 30. Apr.

Liebes Publikum,


hinter uns liegen sehr ereignis- und musikreiche Tage. 3 Wochen mit je 4 Konzerten, eine Art sinfonischer „Quadruple-Hattrick“. 12 Konzerte, allesamt unter der Leitung unseres Chefdirigenten Michael Francis. Unsere Reise führte uns von Pirmasens nach Worms, Wörth und Mannheim; nach zwei Konzerten im BASF-Feierabendhaus folgten Stationen in Mainz, Pforzheim, Neustadt, Wiesloch und das Heimspiel vor unserem geliebten und euphorischen Publikum im Pfalzbau in Ludwigshafen.


Den Abschluss dieser musikalischen Rundreise bildete dann das gestrige Konzert in der Philharmonie in Köln. Nach der 1. Sinfonie von Gustav Mahler und der 5. Sinfonie von Tschaikowsky hatten wir in dieser Woche das Klavierkonzert Nr. 1 von Franz Liszt (Solistin: Sophie Pacini) und die 7. Sinfonie von Anton Bruckner im Gepäck. Ich gebe es gerne zu, ich bin kein Bruckner-Fan. Vielleicht bin ich als Streicher durch die vielen und langen Tremoli (eine Dauerbelastung für unseren rechten Bogenarm) nicht ganz objektiv. 😊 Man sagt auch, dass man ein gewisses Alter erreichen müsse, um das sinfonische Werk von Bruckner lieben zu lernen. Dass ich mit 43 Jahren dieses Alter nun erreicht haben könnte, bezweifle ich. Dennoch hat mich diese (Bruckners meistaufgeführte) Sinfonie sehr berührt. Gleich der Anfang mit seinem flirrenden E-Dur hatte eine ganz besondere Stimmung (ja, ging direkt wieder mit Tremolo für uns los, aber im Pianissimo zum Glück noch deutlich unanstrengender als im weiteren Verlauf 😉 ). Bravi an dieser Stelle an unsere Celli und Bratschen, die mit dem ersten Thema die Sinfonie eröffneten und unseren Solohornisten Stefan Berrang. Aber auch alle anderen Blechbläser waren bei dieser Sinfonie besonders gefordert und spielten bravourös. Unser Solohornist Andreas Becker meisterte zudem noch zusammen mit 3 Gästen die besondere Herausforderung, im zweiten und vierten Satz die sogenannten „Wagnertuben“ zu spielen. Das Instrument hat sich Richard Wagner 1870 für den „Ring des Nibelungen“ bauen lassen und Bruckner hat es dann in die Trauermusik im zweiten Satz als Quartett eingesetzt, zu Ehren des während der Arbeit an der Sinfonie verstorbenen Wagners.


Schon bei den ersten Tönen in der Anspielprobe in der Kölner Philharmonie konnten wir die grandiose Akustik dieses wunderbaren Saals genießen und die vielen Facetten und Farben der Sinfonie voll auskosten, vom leisesten Pianissimo, welches man trotzdem noch in der letzten Reihe hören konnte, bis hin zum strahlenden dreifachen Forte Schlussakkord der Sinfonie, natürlich wieder in E-Dur.

Dem Publikum muss es ähnlich gegangen sein, wagten sie doch erst nach einer gefühlten Ewigkeit mit dem Applaus zu beginnen, so groß war die Spannung, die unser Orchester und die Sinfonie im Raum erzeugt hatten. Mit tosendem Applaus und Standing Ovations wurden wir dann verabschiedet und durften hinter der Bühne direkt den ersten Schluck gekühltes Kölsch genießen - eine schöne Geste, die jedem Gastorchester dort zuteilwird.

Danke Köln, dass wir da sein durften!


Beigefügt finden Sie u.a. noch ein Bild meiner 2. Violinen-Gruppe kurz vor der Anspielprobe.


Wir dürfen uns nun erstmal drei Tage erholen, laden aber Sie, verehrtes Publikum, schon jetzt sehr herzlich zu unserem Filmmusik-Konzert am 03.05. um 19 Uhr im Pfalzbau ein. Von Star Wars über James Bond bis Indiana Jones ist sicherlich für jeden etwas dabei. Ich jedenfalls freue mich schon riesig auf dieses besondere Konzert.

Man munkelt sogar, Darth Vader würde persönlich vorbeikommen. Lassen Sie sich überraschen!


Es grüßt Sie herzlichst


Ihr Daniel Kroh



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