Quo vadis…
- Rut Bantay
- 20. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Jan.
Heute in der vormittäglichen Probe hat unser Intendant Beat Fehlmann eine Bombe platzen lassen. Also bildlich gesprochen natürlich, aber dennoch eine von großem bis sehr großem Ausmaß: zum Ende der noch laufenden Spielzeit wird er uns, die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, verlassen und sich neuen Aufgaben etwas anderer Art als bisher widmen. Natürlich war und ist uns allen klar, dass dieser Zeitpunkt kommen würde, allein schon, weil es eben zum „Job-Profil“ eines Intendanten gehört, also wer füllt so einen Posten schon auf Lebenszeit aus, (auch wenn man den ein oder anderen gerne länger behalten hätte, in diesem Fall am liebsten für immer)… dennoch war ich auch zunächst überrascht, über sein neues Amt als dann Leiter der internationalen Musikakademie Liechtenstein, die sich auf die Förderung herausragender junger Musiker fokussiert und die den vielversprechenden Instrumentalisten nicht nur ein breites Verständnis für Musik und ihre gesellschaftliche Relevanz vermitteln möchte. „Neben instrumentaler Exzellenz benötigt man auch ein kreatives Engagement für die Gegenwart, um als Künstlerpersönlichkeit erfolgreich wirksam sein zu können“, so unser Intendant. Desweiteren wird er Projekte im Bereich Wirkungsmessung und Change Management weiterentwickeln und zuletzt sei es ihm eine Herzensangelegenheit Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Gesundheit und Wirtschaft zu erarbeiten.
Diese Themen und Schwerpunkte sind nun aber doch genau auch Bereiche, die er bei uns bereits in anderer Konstellation in den letzten Jahren immer wieder oder mehr in den Fokus gerückt hat: also doch auf den zweiten Blick eben stimmig und schlüssig im „Weiterdenken, Weitergehen und Verwirklichen“.
Hier ein Link zur neuen Wirkungsstätte:
… und anbei die Pressemitteilung „unseres“ Ministeriums:
Zuletzt auch ein kleiner Link zu Radio Liechtenstein:
Auch wenn wir zum Glück noch die restliche Spielzeit zusammen haben, so werden vermutlich die verbleibenden Monate viel zu schnell vorbeigehen. Ich bin dankbar, was wir gemeinsam mit ihm im Orchester für eine Entwicklung genommen haben über die letzten Jahre und beziehe mich dabei insbesondere auch auf das Modellprojekt: die Staatsphilharmonie als Kompetenzzentrum für Musik.
Jedenfalls ging es für uns nach der kurzen Ansprache und Information durch Beat Fehlmann wieder zurück zur Probe für unser u.a. erstes Abo-Konzert am Samstag um 19:30Uhr im Mannheimer Rosengarten.
Bereits am Donnerstag spielen wir um 19:30Uhr im Saalbau Neustadt und am Freitag zur gleichen Uhrzeit in der Fruchthalle Kaiserslautern.
Als Hauptwerk des Programmes erklingt die zweite Sinfonie von Jean Sibelius.
Ab 1900 in Italien begonnen, beendete er die Komposition zwei Jahre später wieder zurück in Finnland. Zeitweise wurde die Zweite auch mit „Sinfonie der Unabhängigkeit“ betitelt, vor allem als im damals russisch besetzten Finnland die finnische Sprache und die finnische Kultur unterdrückt wurden. Über Sibelius’ Gedanken zu diesem Thema ist man sich nicht einig. Manche behaupten, Sibelius hätte nie patriotische Ambitionen während der Arbeit an dem Stück gehabt, andere dagegen bekräftigen, er hätte dieses konkrete Thema der „finnischen Unabhängigkeit“ im Kopf gehabt.
Jedenfalls beinhaltet seine Musik Kraft, manchmal eine etwas herbe Farbgebung durch die phantastischen Basslinien, auch Pathos und man meint die finnische Landschaft und Natur vorbeiziehen zu hören…
Wenn Sie sich also mit uns auf die Reise begeben mögen, würde ich mich sehr freuen!
Bis dahin,
Ihre Rut Bántay

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