Sprachlos mit Ohrwurm

Aus guter Insiderquelle habe ich einige Fotos von dem, vor wenigen Stunden zu Ende gegangenen, wunderbaren, inspirierenden und berührenden Konzert erhalten, die ich hier natürlich postwendend oder Cello-in-die-Kiste-schlafend-gelegt noch weitergeben möchte:

Das Programm war durchdacht gereiht, denn wir vom Orchester haben das Konzert mit je einem Stück alleine eingerahmt, bzw. mit der Suite "Telli Turna" von Kodalli alleine nach der Pause begonnen. Auch das Ensemble Colourage spielte einige Stücke nur als "Band": besonders eindrücklich fand ich hier "Scenes" von unserem Kollegen Simon Bernstein. Es fällt mir schwer, den Stil des Stückes in Worte zu fassen: es gibt darin vertraute Anklänge an Jazz, unisono Rhythmen und freie improvisatorisch-sphärische Teile. Die Kombination der Instrumente von Colourage mit Vibraphon, Flügelhorn bzw. Trompete, Viola, Querflöte, Bass, Schlagzeug, dem Kanun und der Oud ergab besonders in Simons Komposition immer wieder wunderbare Klangfarben.

Die gemeinschaftlich gespielten Stücke im großen Tutti mit dem ganzen Orchester und Colourage wurden aber sicher auch vom Publikum mit der größten Neugierde und Spannung erwartet: zwischendurch gab es wie bei Hesham Hamras Werken oder Jefferson Schoepflins "Orient Express", immer wieder kleine Kadenzartige Takte, wo die einzelnen Soloinstrumente des Ensembles auch improvisieren und ihre ganze Kreativität zeigen konnten. Hier hatten wir Orchestermusiker natürlich besonders gut die Möglichkeit, die Stimmungen aufzunehmen: ich fand es phänomenal wie unser Publikum fasziniert und mit einer gebannten Konzentration den Klangeindrücken gelauscht hat oder sichtlich begeistert bei den (Tanz)Rhythmen mitging: es herrschte ein mitreißende, positive Stimmung!

Außerdem bin ich auch total stolz auf alle meine "Colourage-Kollegen" und Komponisten: Bravi für Euer Spiel, Eure musikalischen Ideen und Eure Leistung!!

Meine schönen Melodie-Ohrwürmer begleiten mich nun in die Nacht...

Herzliche Grüße!

Rut