top of page
  • Black Facebook Icon
  • Black Instagram Icon

Türchen Nummer 17

  • Autorenbild: Rut Bantay
    Rut Bantay
  • 17. Dez. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Apr.


Heute nutze ich diese Plattform mal wieder für einen kleinen Werbeblock: Ende April diesen Jahres haben meine beiden Kolleginnen YiQiong Pan, Barbara Giepner und ich im Rahmen unserer Kammermusikreihe SO um 5 ein Konzert in der Besetzung Streichtrio gegeben. Dabei haben wir Schuberts B-Dur Triosatz D 471, das Trio von Alfred Schnittke und Beethovens Streichtrio c-Moll op. 9 Nr.3 gespielt. Unser Schlagzeugkollege Lars Lauer hat dankenswerterweise die Bild- und Tonregie übernommen und so kann das Konzert heute um 17Uhr unter folgendem Link auf der YouTube Seite der Staatsphilharmonie nachgehört und gesehen werden. Dort ist das Kammerkonzert dann auch weiterhin verfügbar.



Zugegebenermaßen sind die drei Werke weder adventlich noch weihnachtlich, aber vielleicht haben Sie ja gerade heute Lust auf ein Kontrastprogramm und/oder können nicht eben mal nach Pirmasens fahren, um unserem Weihnachtkonzert beizuwohnen.

Schuberts Trio ist ein wunderschön-leichtfüßiges Auftaktstück, mit dem Trio von Schnittke (*1934-1998), welches 1985 zu Ehren Alban Bergs entstanden ist, habe ich mich ehrlich gesagt anfangs schwer getan. Vorallem der recht überdimensionierte erste Satz wirkte auf mich irgendwie spröde: dieser ist formal in einer Sonatenform geschrieben, mit einem entfremdeten, immer wiederkehrenden Happy-Birthday-Motiv als erstem Thema und Berg-Violinkonzert-Zitat, versteckt in der leeren Quinte der Geigenstimme zu Beginn. Darauf folgt eine Art Klagelied der Bratsche und die Verarbeitung dieser Themen teils ins äußerst Expressionistische, mit verschränkten fugato-Folgen bis hin zu einem Marsch, der vielleicht im weitesten Sinne an Minimal Music erinnert. In der abschließenden Coda erklingt wehmütig in der Bratsche nochmal das erste Thema.

Im zweiten und gleichsam auch letzten Satz, auch diese zweisätzige Form ist Reminiszenz an Berg, bzw. dessen Violinkonzert, erinnert nur noch der Rhythmus des Themenkopfes an das Geburtstagslied, man glaubt, immer wieder ein Adagio einer vergangenen Zeit zu hören; nach einer Flageolett-Kinderlied-Passage im Cello folgen choralartige Phrasen, dann endet das Werk scheinbar wirklich in der Barockzeit.

Alfred Schnittke war Verfechter einer Polystilistik: das heißt, in seiner Ästhetik sollten alle Stile der Vergangenheit bis Gegenwart beim Komponieren verfügbar sein, ja Einfluss haben können. So verwundert es nicht, dass man bei aller modernen Expressivität und auch rauhen, harten Akkorden, zwischendurch meint, man höre Anklänge an Schubert oder Schostakowitsch und natürlich immer wieder Bach.

Zum Abschluss des Konzertes haben wir Beethovens c-Moll Streichtrio, sein wohl bekanntestes Werk für diese Besetzung, gespielt. Ich mag nicht nur die ganze Kammermusik von Beethoven so gerne, sondern ebenso seine Sinfonien. Das fast Melancholische wie Schroffe, ja manchmal wütend Klingende, die rhythmischen Genialitäten, die schlichte aber so anmutig-schöne Linienführung und dann das plötzliche Umschwingen in den Stimmungen, spricht mich besonders an. Es ist immer sehr schwierig, einen einzigen Lieblings-Komponisten zu benennen, aber wenn es eine Handvoll sein dürfte, dann wäre Ludwig van Beethoven für mich definitiv dabei.


Viel Vergnügen mit dem Konzert-Video, welches heute also ab 17Uhr verfügbar ist und Ihnen einen gesegneten, dritten Adventssonntag.


Ihre Rut Bantay

 
 
 

Comments


bottom of page