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Wenn der Dirigent als Erster Feierabend macht…

  • Autorenbild: Rut Bantay
    Rut Bantay
  • 30. Dez. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Dez. 2024

Das alte Jahr läuft mit riesigen Schritten auf sein Ende zu, gefühlt war doch gerade Weihnachten, da sind wir schon mitten drin in unserer Silvester-bis-Neujahrs-Konzerttour durch die Pfalz. Zugegebenermaßen hat sich mir bis zu den heute über die Bühne gegangenen Konzerten in Neustadt an der Weinstraße unser diesjähriges Programm wenig erschlossen, bzw. konnte ich einfach keine Dramaturgie oder den sprichwörtlichen roten Faden erkennen. Wir spielen neben einigen „üblichen Verdächtigen“ zu solchen Anlässen gleich zu Beginn Rezniceks Ouvertüre aus seiner Oper „Donna Diana“, auch die Ouvertüre zur Fledermaus von Johann Strauß und den Walzer „An der schönen blauen Donau“ und die Tritsch-Tratsch-Polka, aber ebenso völlig Gegensätzliches wie den „Libertango“ von Piazzolla mit einem wie selbstverständlich argentinisch-leidenschaftlichen Solo unseres gerade angekommenen, neuen Kollegen an der Solotrompete, eine Polka und Galopp aus der einzigen Operette von Dimitri Schostakowitsch „Moskau, Tscherjomuschki“ und dann haben wir noch mit Sharon Kam eine glänzende Solistin an Bord, die neben Webers 2.Klarinettenkonzert mit einer Bearbeitung für Klarinette und Streichorchester eines Songs aus Gershwins „Porgy and Bess“ in einen New Yorker Jazzkeller entführt.

Seit der Moderation unseres Dirigenten dieses Projektes heute beim ersten Konzert weiß ich aber mehr: die Vielfalt ist der Strang oder die Reiseroute durch unser Programm! Mit uns erleben Sie komprimiert in zwei Stunden eine (halbe) Weltreise vom Deutschland der Romantik über Österreich nach Russland, weiter über den großen Teich an die Ostküste der USA, runter nach Südamerika, wieder zurück nach Moskau und nach einem kurzen Schnell-Abstecher nach Dänemark finden Sie sich zuletzt erneut in Österreich wieder. Hier steigt jetzt im wahrsten Sinne des Wortes unser Dirigent nach zwei Dreingaben zuerst aus dem Reisewaggon aus oder noch deutlicher, vom Podium herunter mit der lapidaren Ausrede, wir Orchestermusiker hätten den Radetzkymarsch ja ohne ihn bereits einstudiert. Pah! Wir können doch Nichts dafür, dass dieser Marsch aller Märsche eben zu einem Silvester-Neujahrs-Konzert gehört, wie die Lichter auf den Weihnachtsbaum und daher jedes Jahr zum Finale erklingt! Aber ich habe Nachsicht und kann gut nachfühlen: über die Feiertage war Herr Bühl wohl ziemlich krank und ist noch immer etwas angeschlagen, da hat er sich den früheren Feierabend doch redlich verdient!

Morgen sind wir dann in Worms zu Gast und nach einer kleinen Pause am 3., 4., und 5.Januar noch in Ludwigshafen, Pirmasens und Zweibrücken.

Bis dahin kann der Dirigent nur wieder ganz gesund sein, denn so wie unsere Orchestervorstandsvorsitzende und liebe Kollegin Sie, liebes Publikum heute Abend mit einigen, weisen Worten verabschiedet hat - „…auch wenn einem im Privaten oder Globalen einige Situationen oder gar das ganze kommende Jahr Sorge und Angst bereiten sollte: die Musik vermag Trost zu spenden (ja!) und sogar Heilung zu schenken (…); kommen Sie also zu uns in die Konzerte und erleben und erfahren Sie dies und sei es nur, um auf andere Gedanken zu kommen!“ - muss es einfach funktionieren.

Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Jahresausklang, hinein in ein gesundes, friedliche(re)s und glückliches Jahr 2025!



Herzliche Grüße,


Rut Bántay

 
 
 

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