Ein klingender Blumenstrauß
- Rut Bantay
- 3. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Jan. 2024
Jetzt kann ich Ihnen allen ein wunderbares, gutes, gesundes und glückliches neues Jahr wünschen, denn ich komme gerade beschwingt und begeistert aus dem Neujahrskonzert "meines" Orchesters! Ich glaube, das war tatsächlich das erste Konzert, welches ich komplett im und als Publikum erleben durfte.
Ich bin sehr beeindruckt: im ersten Teil musste ich mich selbst noch ein paar mal "am Riemen reißen" oder bessergesagt bewusst daran erinnern, dass ich heute tatsächlich nur genießen darf, spätestens nach der Pause aber, konnte ich gut loslassen und teils neugierig, teils staunend zuhören. Bis auf "Rosen aus dem Süden" und die Offenbach Ouvertüre kannte ich die Walzer und Polkas von Josef und Johann Strauß und Joseph Lanner gar nicht, noch hatte ich sie überhaupt einmal gespielt bisher. Die ersten Violinen meisterten einmal eine sich oft wiederholende Passage, die sicher richtig unangenehm liegt, und spielten diese so leichtfüßig dahin, wie auch die Celli, welche ein sehr schönes Seitenthema zelebrierten: das klang richtig gut homogen und voluminös und das, bei der doch ziemlich kleinen Besetzungsgrösse. Und erst die zauberhaften Soli der verschiedenen SoloBläser! Da bin ich richtig stolz auf meine Kollegen!
Ein Programmheft habe ich aber trotz allem nicht benötigt, denn unser Intendant Herr Fehlmann hat sehr charmant durch den Konzert-Abend moderiert und dies anhand eines roten Fadens: pro Stück eine Blume, die passend zur Handlung des jeweiligen Stückes ausgesucht war, wie die Akazie zur Carmen-Suite, das Kleeblatt, um das Publikum zu animieren, dem grandiosen Cello-Solisten Julian Steckel auch eine Zugabe nach dem dreisätzigen Saint-Saëns Konzert zu entlocken, natürlich die Rose, um "Rosen aus dem Süden" anzukündigen und verband all diese Blumen geschickt mit einem Wunsch für Sie und uns alle für das neue Jahr, wie Glück, Zuversicht, Hoffnung, ein bisschen Abenteuer, viel Liebe...
Die Stimmung heute Abend war jedenfalls auf der Bühne und genauso im Saal, wie unglaublich gut zu spüren war, sehr, sehr euphorisch. Um die drei Zugaben, den Can-Can, "Unter Donner und Blitz" und letztendlich den Radetzky-Marsch zu erkennen, muss man kein eingefleischter Neujahrskonzert-Fan sein: spätestens beim Trommel-Beginn und den ersten Takten der letzten Dreingabe, freut sich jeder, mitklatschen zu dürfen. Heute habe ich erst richtig verstanden, was es mit dem "Phänomen Radetzky-Marsch" denn da eigentlich auf sich hat: man ist beschwingt und glücklich am Ende des Konzertabends angelangt, möchte natürlich dieser Begeisterung Ausdruck verleihen, aber nicht nur passiv applaudierend Danke sagen, sondern involviert sein und dies gelingt am Besten durch das im-Takt-Klatschen; sogar Mitgestalten darf man: mal leise und dann im forte... danach erst, kann man richtig zufrieden und Musik-gesättigt den Saal verlassen: Schön war's mit Ihnen und Euch allen!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese positive Energie und Freude noch eine lange Zeit weiter in diesem neuen Jahr begleiten möge! Dazu teile ich hier noch eine "Volksweisheit", die mir meine Mutter einmal zum ersten Januar weiter-gesendet hat:

Herzliche Grüße,
Rut Bantay
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