Neue Gesichter - Dreamteam: Magdalena Rosenberg und Anton Keller
- Rut Bantay
- 26. Sept.
- 4 Min. Lesezeit

Die betreffenden neuen Kollegen, Anton Keller und Magdalena Rosenberg haben mir diese Überschrift abgesegnet. Es ist ja auch wunderbar, wenn gleich beide Kandidaten im Probejahr so kurz hintereinander und ohne Zweifel erfolgreich und das auch noch in der gleichen Instrumentengruppe dasselbige bestehen: Anton hat im vergangenen 3/4Jahr als unser neuer Solotrompeter, eine wirklich exponierte und sehr wichtige Stelle in einem Sinfonieorchester wie unserem, einen wunderbaren Job gemacht, für uns und Sie, liebes Publikum, sehr schöne und brilliante Soli gespielt und dabei sich auch hervorragend in den Gesamtklang und das Timing eingepasst. Ich sage immer, man ist letztlich aber oft nur so gut, wie der Kollege daneben, und dies trifft es hier im wahrsten Sinne des Wortes: ja, letztlich hören wir oder Sie im Saal hauptsächlich die erste Stimme aus der Trompetengruppe und dem ganzen Blechbläsersatz heraus, durch die höhere Lage, vergleichbar mit den ersten Violinen bei den Streichern; aber innerhalb einer Gruppe, und da besonders, weil jeder Bläser alleine seine Stimme spielt, ist es ungemein wichtig, auch gut zusammen zu spielen und eine gemeinsame Intonation für die Harmonien und Intervalle zu finden, genauso wie zusammen zu atmen, sich gut anzupassen oder eben auch klar zu führen. Daher wieder zurück zu meiner Überschrift: diese Fähigkeiten und Qualitäten haben Magdalena, als 2., bzw. Wechseltrompete und Anton an der ersten, exzellent immer weiter entwickelt und gezeigt: es freut mich sehr, dass die Trompeten-Gruppe, der gesamte Blechbläsersatz und wir, die beiden nun als vollwertige Mitglieder begrüßen können! Bravi!
Anton hatte seine Abstimmung bereits am Dienstag, daher fange ich jetzt auch mit ihm an:
Anton Keller wurde am 18.12.2000 in Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern, geboren.
Seinen ersten Trompetenunterricht erhielt er im Alter von 5 Jahren bei seinem Vater.
Seit 2012 besuchte er das Musik-Gymnasium „Johann Wolfgang von Goethe“, wo er 2019
sein Abitur mit dem Schwerpunkt Musik abschloss. Bereits 2016 wechselte er mit dem Trompetenunterricht zu
Hans Jacob an die „Kunst und Musikschule Ataraxia“, Schwerin. Zwei Jahre später begann Anton dann sein Jungstudium bei Prof. Matthias Höfs in Hamburg, bei dem er seit Oktober 2019 auch
sein Bachelor-Studium aufnahm.
Besondere Förderung erhält er außerdem von Brigitte Feldtmann, die ihn als
Stipendiaten aufnahm und seitdem auf seinem künstlerischen Werdegang begleitet und
unterstützt.
Meisterkurse besuchte er unter anderem bei Prof. Matthias Höfs, Martin Angerer, Prof. Wolfgang Guggenberger sowie Prof. Tobias Füller. In der Spielzeit 2022/2023 war Anton Keller
Akademist bei den Hamburger Symphonikern. Als Orchesteraushilfe konnte er seine
Erfahrungen unter anderem bei den Hamburger Symphonikern, dem Philharmonischen
Staatsorchester Hamburg oder der NDR Radiophilharmonie Hannover unter Beweis stellen.
In der Spielzeit 2023/24 war er Solotrompeter des Philharmonischen Orchesters Kiel und ist seit Dezember 2024 auf der gleichen Position bei der Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz in Ludwigshafen engagiert.
Jetzt kommen noch, Sie wissen es schon, die obligatorischen vier Fragen von mir:
Hast Du ein Hobby oder eine Leidenschaft neben der Musik?
„Ich koche sehr gerne. Besonders hat es mir die italienische Küche angetan, da sie so ehrlich ist und man oft aus wenigen Zutaten in kurzer Zeit sehr leckere Gerichte kreieren kann.“
Was gefällt Dir am Orchesterspiel? „Faszinierend finde ich besonders die nonverbale Kommunikation: beim Musizieren gut zu begleiten oder die Ideen seiner Kollegen aufzugreifen, z.B. Phrasierung, Agogik, dynamische Gestaltung. Die „kleinen“ Dinge, die dabei beim Spielen dann passieren und die ich auch nicht wirklich in Worte fassen kann, erstaunen und faszinieren mich jede Woche aufs Neue.“
Gefällt Dir etwas an Ludwigshafen?
„Nach anstrengenden Proben freue ich mich immer sehr auf einen entspannten Nachmittag im Café Palpito.“ (Anm. d. Red.: ahhh, der Name des Cafés wurde zuletzt auch schon einmal erwähnt… bisher kenne ich es nicht, aber da lohnt sich wohl ein Besuch?)
Was ist dein Lieblingsgetränk?
„Ein leckerer Cappuccino.“
Nun zu unserer Kollegin, deren Abstimmung heute ebenso erfolgreich über die Bühne ging:
Magdalena Rosenberg wurde 1994 in der Schweiz in einer Musikerfamilie geboren. Im Alter von neun Jahren entdeckte sie die Trompete für sich. Erste Orchestererfahrung konnte sie schon bald im Jugend-Sinfonieorchester Aargau und später auch im Schweizer Jugend Sinfonie Orchester sammeln. Magdalena war jahrelang Flügelhornistin bei der Jugend Brass Band BML Talents, mit welcher sie zahlreiche Erfolge an nationalen Wettbewerben feiern konnte. Nach dem Bachelor-Studium bei Prof. Immanuel Richter an der Hochschule für Musik Luzern, wechselte Magdalena für den Master an die Musik-Akademie Basel zu Prof. Klaus Schuhwerk. In dieser Zeit absolvierte sie Orchesterpraktika beim TOBS in Biel und dem Berner Sinfonieorchester. 2023 gewann sie einen Zeitvertrag bei der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und im Frühjahr 2025 das Probespiel für die feste Stelle als Wechseltrompete.
Natürlich habe ich ihr auch meine vier Fragen gestellt und sie war genauso nett, wie Anton, mir diese zu beantworten:
Hast Du ein Hobby oder eine Leidenschaft neben der Musik?
„Am liebsten bin ich draussen an der frischen Luft unterwegs: Wandern im Pfälzer Wald oder den Alpen und in die Fahrradpedale zu treten, sind für mich eine gute Abwechslung zum Orchesteralltag. Ebenso die Kaffee-Pausen mit Freunden im Palpito😊.“ (Anm. d. Red.: da haben wir es schon wieder: bald könnte ich in dem Café wegen unbezahlter Werbung unsererseits mal für Sponsoring anfragen😉!)
Was gefällt Dir am Orchesterspiel?
„Beim Orchesterspiel kommen so viele Menschen zusammen und alle ziehen gleichzeitig an einem Strang, um einen vergänglichen, einzigartigen Moment zu erschaffen; das fasziniert mich. Ich habe oft das Bild vor Augen, von einem Zusammenspiel von unzähligen Zahnrädern. Jedes einzelne, individuelle Rädchen trägt seinen Beitrag bei und so entsteht etwas großes Ganzes, - etwas an sich Ungreifbares, das einen auf einer tieferen Ebene berührt.“ (Anm. d. Red.: Wow, Gänsehaut! Genau, die Musik wird im Moment des Spielens erst hörbar und mit dem Verklingen der Töne, ist sie auch schon wieder „verschwunden“…; aber eben nicht aus unseren Herzen, denn dort schwingt Ihre Resonanz, das was sie bei uns Menschen zu bewirken vermag, weiter, - innerlich und bei jedem von uns individuell auch ein wenig anders.)
Gefällt Dir etwas an Ludwigshafen?
„Die unverkennbare, unterirdische Strassenbahn-Haltestelle „LU Rathaus“, mit den einzigartigen Kacheln und natürlich auch der Hauptbahnhof: ein Original!“
Was ist dein Lieblingsgetränk?
„Als gebürtige Schweizerin beantworte ich diese Frage selbstverständlich mit: Rivella rot!🙂“
Na dann, Prost und Proscht, oder noch schöner finde ich, (habe gerade nachgelesen bezüglich „Anstoßen in der Schweiz“😉), „Viva!“
Nochmals herzlichen Glückwunsch Euch beiden (und uns!🤩) Viel schöne Musik und bereichernde Erfahrungen mit immer guter sprachloser, aber funktionierender Kommunikation und nahtlosem Zusammenspiel, bei uns, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz,
Herzlich,
Eure Rut Bántay
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